Bundeskanzler und Bahnchef eröffnen in Cottbus Europas modernstes Instandhaltungswerk

11.01.2024
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Cottbus
Instanhaltungswerk ent­steht in Re­kord­ge­schwin­dig­keit, DB schafft 1.200 neue In­dus­trie­ar­beits- und Aus­bil­dungs­plät­ze und investiert in Cottbus insgesamt 1,2 Mrd. €.

Die Deut­sche Bahn (DB) hält Wort: Kei­ne 20 Mo­na­te nach dem ers­ten Spa­ten­stich und da­mit in Re­kord­ge­schwin­dig­keit hat die DB am 11.01.2024 das neue ICE-In­stand­hal­tungs­werk Cott­bus of­fi­zi­ell in Be­trieb ge­nom­men. Ge­mein­sam er­öff­ne­ten Bun­des­kanz­ler Olaf Scholz, Bran­den­burgs Mi­nis­ter­prä­si­dent Dr. Diet­mar Wo­id­ke und der DB-Vor­stands­vor­sit­zen­de Dr. Ri­chard Lutz die fast 450 Me­ter lan­ge Werks­hal­le, in der die schwe­re In­stand­hal­tung der ICE 4-Flot­te der DB er­fol­gen wird.

Die DB schafft am Stand­ort Cott­bus zu­nächst 450 und vor­aus­sicht­lich bis 2026 ins­ge­samt 1.200 neue hoch­qua­li­fi­zier­te In­dus­trie­ar­beits- und Aus­bil­dungs­plät­ze. Der Kon­zern hat auch die Be­rufs­aus­bil­dung ge­stärkt und die An­zahl der Aus­bil­dungs­plät­ze deut­lich er­höht. So­mit kann die Hälf­te der in 2026 zu be­set­zen­den Ar­beits­plät­ze im Werk mit ei­ge­nen Aus­zu­bil­den­den rea­li­siert wer­den. Der ICE 4 ist das Rück­grat des Fern­ver­kehrs der Deut­schen Bahn, 137 die­ser Züge hat die DB be­stellt. Die DB baut im Rah­men ih­rer Kon­zern­stra­te­gie „Star­ke Schie­ne“ ihre ICE-Flot­te kon­ti­nu­ier­lich aus. Ins­ge­samt sol­len bis Ende des Jahr­zehnts rund 450 ICE un­ter­schied­li­cher Bau­rei­hen auf den Schie­nen un­ter­wegs sein. Mehr Züge brau­chen auch mehr Ka­pa­zi­tät in der In­stand­hal­tung. Mit in­no­va­ti­ver Tech­no­lo­gie sorgt das neue Werk in Cott­bus da­für, dass die Züge schnell zu­rück auf die Stre­cke kom­men, mehr Men­schen kli­ma­freund­lich und kom­for­ta­bel rei­sen kön­nen und die Ver­kehrs­wen­de in Deutsch­land ge­lingt.

Bei der schwe­ren In­stand­hal­tung wer­den die Züge zum Teil de­mon­tiert und schwe­re Kom­po­nen­ten wie Fahr­mo­to­ren oder Dreh­ge­stel­le aus­ge­tauscht. Das geht in dem neu­en Werk, das spe­zi­ell auf den ICE 4 zu­ge­schnit­ten ist, in­ner­halb von nur rund zwei Wo­chen – so schnell wie in kei­nem an­de­ren Werk der DB.

In die knapp 450 Me­ter lan­ge Werks­hal­le pas­sen die 374 Me­ter lan­gen XXL-ICE mit 13 Wa­gen und 918 Sitz­plät­zen in vol­ler Län­ge. Von den kür­ze­ren, sie­ben­tei­li­gen ICE kön­nen zwei der je rund 200 Me­ter lan­gen Züge hin­ter­ein­an­der auf den bei­den In­stand­hal­tungs­glei­sen ste­hen. Die Züge müs­sen für die In­stand­hal­tung nicht mehr – wie in an­de­ren Wer­ken – ge­teilt wer­den. Mit­ar­bei­ten­de kön­nen an al­len Wa­gen gleich­zei­tig ar­bei­ten.

Eine wei­te­re Hal­le mit ins­ge­samt vier Glei­sen ist auf dem Werks­ge­län­de be­reits im Bau. Sie soll 2026 in Be­trieb ge­hen.

Im Werk sor­gen hoch­mo­der­ne Tech­nik und Au­to­ma­ti­sie­rung für ef­fi­zi­en­te­re und ein­fa­che­re Ar­beits­ab­läu­fe, die In­stand­hal­tungs­pro­zes­se be­schleu­ni­gen und die Mit­ar­bei­ten­den ent­las­ten: Die bei­den In­stand­hal­tungs­glei­se sind er­höht, so­dass Sei­ten­klap­pen und Rad­sät­ze der Züge gut er­reich­bar sind. In den Hal­len­bo­den sind ei­gens ent­wi­ckel­te Dreh­ge­stell­wechs­ler ein­ge­setzt. Die schwe­ren Dreh­ge­stel­le kön­nen da­mit zur wei­te­ren Be­ar­bei­tung seit­lich un­ter dem Zug her­aus­ge­fah­ren wer­den.

Bau­tei­le und Kom­po­nen­ten kön­nen die Mit­ar­bei­ten­den in Cott­bus per App iden­ti­fi­zie­ren und zu ih­rem Ar­beits­ort am Zug be­stel­len. Aug­men­ted-Rea­li­ty-Bril­len er­mög­li­chen es, Tech­ni­ker:in­nen und In­ge­nieur:in­nen aus an­de­ren Stand­or­ten zu Ar­bei­ten in Cott­bus hin­zu­zie­hen, Tipps und Hin­wei­se wer­den dann un­mit­tel­bar im Sicht­feld ein­ge­blen­det. So ste­hen die Züge schnell und zu­ver­läs­sig wie­der für Fahr­ten in Deutsch­land, nach Ös­ter­reich oder in die Schweiz zur Ver­fü­gung.

Die deut­lich frü­he­re In­be­trieb­nah­me des ICE-Werks als ur­sprüng­lich ge­plant geht auf ver­schie­de­ne Fak­to­ren zu­rück: Die DB AG hat für die Pla­nung und Rea­li­sie­rung ein neu­es, ko­ope­ra­ti­ves Ver­fah­ren (Part­ner­schafts­mo­dell Schie­ne) um­ge­setzt, das eine schnel­le Pro­zess­ent­wick­lung, team­ori­en­tier­tes Agie­ren der Part­ner und kur­ze Ab­stim­mungs­we­ge ge­währ­leis­tet. Dar­über hin­aus ha­ben alle Be­tei­lig­ten bei den er­for­der­li­chen Ab­stim­mun­gen zu den Ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren eng und sehr kon­struk­tiv zu­sam­men­ge­ar­bei­tet. Dazu bei­getra­gen hat auch die in der Staats­kanz­lei ein­ge­rich­te­te Task Force un­ter Lei­tung von Mi­nis­ter­prä­si­dent Wo­id­ke und DB-Vor­stän­din Da­nie­la Gerd tom Mar­kot­ten.

 
Quelle: Deutsche Bahn
(v.l.n.r.): Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender DB, Marc Hermann, Gesamtprojektleiter Werk Cottbus; Olaf Scholz, Bundeskanzler; Daniela Gerd tom Markotten, Vorstand Digitalisierung und Technik DB; Dietmar Woidke, Ministerpräsident Brandenburg
(v.l.n.r.): Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender DB, Marc Hermann, Gesamtprojektleiter Werk Cottbus; Olaf Scholz, Bundeskanzler; Daniela Gerd tom Markotten, Vorstand Digitalisierung und Technik DB; Dietmar Woidke, Ministerpräsident Brandenburg
Deutsche Bahn AG / Oliver Lang | Deutsche Bahn

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